Wem das Netzwerk zu langsam ist, der ist nie alleine, das geht nämlich fast allen so. Durchsatz im heimischen LAN kann nicht schaden, aber wie bekommt man Dampf unter den Kessel ohne Wände aufstemmen zu müssen?
Im Prinzip hat man für die Verbindung zwischen 2 Geräten im heimischen Netzwerk genau 3 Möglichkeiten:
- Anbindung über Datenverkabelung (Ethernet)
- Anbindung über die Luft (WLAN)
- Anbindung über die Stromleitung (Powerline – PL)
Der Vollständigkeit halber sein erwähnt, dass es noch andere Möglichkeiten gibt (Koax, Telefonleitung, Glasfaser…), die aber im Customer-Markt derzeit keine bedeutende Rolle spielen.
Grundsätzlich sollte man den Marketing-Versprechen der Anbieter misstrauen und schlicht die Technologien vergleichen. Hierbei gilt die Faustregel: je einfacher die Installation desto unbefriedigender das Ergebnis.
Die ideale Verbindung zwischen 2 Geräten in einem Netz ist die explizit für die Übertragung von Daten vorgesehene Lösung, also Ethernet. Wo immer man ein Endgerät mittels Ethernet ins Netz holen kann, sollte man dies auch machen. Manchmal hilft die Fußleiste oder der Teppich, um die Verkabelung zu verbergen, ein Bohrloch in der unteren Ecke eines Raumes hilft, ein Nebenzimmer zu erschließen. Dies gilt nicht nur für den Schreibtisch-PC, sondern auch für Repeater etc.
Benötigen die stationären Endgeräte keine außergewöhnlich hohe Datenrate, aber ein Anschluss über Ethernet ist nicht realisierbar, so sind diese über Powerline anzubinden. Gute Beispiele hierfür sind Drucker, die problemlos über Powerline betrieben werden können. Selbst Spielkonsolen, Fernseher und Media Center bilden hier Ausnahme, da Powerline mehr als genug Reserven auch für 4k-Streams hat.
WLAN sollte grundsätzlich für mobile Endgeräte reserviert bleiben, allerdings ist hier bisweilen Messarbeit erforderlich, da der Effekt immer von den baulichen Gegebenheiten abhängt. So kann es günstiger sein, einen Repeater über Kabel mit einem Powerline-Adapter und dann darüber mit einem Router zu verbinden, als die Datenrate für das WLAN zu halbieren.
Client <- 100 MBit -> PL <- 100 MBit -> PL <- 100 MBit -> Router
Client <- 50 MBit -> Repeater <- 50 MBit -> Router
Manchmal ist aber auch der Einsatz eines PL-Adapters kontraproduktiv, weil die genutzte Stromtrasse ungeeignet oder die Gesamtdatenrate bereits sehr niedrig ist.
Client <- 100 MBit -> PL <- 50 MBit -> PL <- 100 MBit -> Router
In diesem Beispiel für die schlechte Stromtrasse zwischen den beiden PL-Adaptern die Gesamtkapazität der Verbindung auf 50 MBit drosseln.